Forschungskooperationen Niedersachsen-Israel
Seit ihrer Gründung unterstützt die Deutsche Technion-Gesellschaft e.V. das Technion dabei, seine Qualität in Lehre und Forschung zu erhalten und zu erweitern. Hierzu gehört die Förderung der wissenschaftlichen und wirtschaftlichen Zusammenarbeit, so z.B. die administrative Betreuung der Niedersächsisch-Israelischen Gemeinschaftsvorhaben, dem heutigen Programm „Forschungskooperationen Niedersachsen-Israel“. Auch 45 Jahren nach seiner Gründung ist das Programm überaus erfolgreich. Das Land Niedersachsen fördert auf einzigartige Weise seine Nachwuchswissenschaftler und wissenschaftliche Kooperationen weit über die Landesgrenzen hinweg, die DTG übernimmt dabei die Betreuung der israelischen Nachwuchswissenschaftler und unterstützt in allen Bereichen, die deutschsprachige Verwaltungsfachleute erfordern.
Das 25-jährige Jubiläum der Niedersächsisch-Israelischen Gemeinschaftsvorhaben (PDF Download) fiel in die Amtszeit des Wissenschaftsministers Dr. Thomas Oppermann.
Die erfolgreichen ersten 45 Jahre des Programms wurden mit einer gemeinsamen Feier während der Delegationsreise des niedersächsischen Wissenschaftsministers Björn Thümler und seiner Staatssekretärin Dr. Sabine Johannsen im Mai 2022 in Jerusalem begangen.
Prof’in Dr. Ester Segal erinnerte als Vizepräsidentin für Forschung am Technion und als erfolgreiche Antragstellerin an den Beginn der Gemeinschaftsvorhaben: Diese begannen 1977 mit einem Projekt der Religionswissenschaften, das die Universitäten Göttingen und Jerusalem gemeinsam bearbeiten wollten aber keine Mittel dafür zur Verfügung hatten. So fragten sie im niedersächsischen MWK nach einer Förderung, die vielleicht auch Anschlussprojekten oder ähnlichen Verbindungen weiterhelfen würde. Dieses kann als Startschuss für die Gemeinschaftsvorhaben angesehen werden, da der Ministerialdirigent Dr. Hodler im MWK die Grundlagen für die künftige Förderung mit israelischen Partnern etablierte. Das Technion und die Ingenieurwissenschaften wurden 1982 auf Anregung des damaligen Wissenschaftsministers zum Programm hinzugenommen. In den Anfangsjahren profitierten die israelischen Hochschulen finanziell mehr als ihre niedersächsischen Partner.
Im Laufe der 2000er Jahre und aufgrund der hohen Forschungsdichte im Bereich Biowissenschaften in Israel glich sich die Mittelverteilung zwischen den Antragstellern an. Zu diesen wissenschaftlich exzellenten Kooperationsprojekten gehören übrigens auch Forschungsvorhaben wie das von Prof’in Dr. Ottilie Bakker-Grunwald von der Universität Osnabrück mit Assist.-Prof. Aaron Ciechanover vom Technion, lange bevor dieser 2004 den Nobelpreis in Chemie erhielt.
Prof’in Segal fügte an, dass sie bei der Antragstellung mehrfach erfolglos geblieben sei, aufgrund der gemeinsamen Vorbereitungen für die Anträge jedoch viele niedersächsische Wissenschaftler kennen und schätzen gelernt habe, mit denen sie an anderer Stelle bis heute kooperiere. Darüber hinaus haben sie mit diesen andere Formen von Kooperationen, z.B. das Dual-PhD-Programm, mitentwickelt. Das Programm „Forschungskooperationen Niedersachsen-Israel“ des MWK ginge also weit über die geförderten Gemeinschaftsvorhaben hinaus.
Umbrella-Symposien
Kurz nach ihrer Wiedergründung hat die Deutsche Technion-Gesellschaft das Umbrella-Symposium ins Leben gerufen. Es verbindet seit 1984 die RWTH Aachen, das Forschungszentrum Jülich und das Technion – Israel Institute of Technology – in Haifa. Der damalige NRW-Ministerpräsident Rau war einer der engagiertesten Förderer dieser Kooperation. Es werden jährliche Symposien zu wechselnden Themen an einem der drei Forschungsstandorte durchgeführt. Seit 2004 fördern die drei Institutionen ausgewählte wissenschaftliche Kooperationsanträge mit einem kleinen Startbudget für die Erarbeitung drittmittelgeförderter Projektanträge.
Das 25. Umbrella-Symposium im Jahre 2011 in Aachen diente als Hauptveranstaltung des ersten Deutsch-Israelischen Forums zur Forschungskooperation (DIFF). Ab 2018 wird der Umbrella-Award an je einen Nachwuchswissenschaftler der drei Institutionen verliehen. Sie werden für die besten eingereichten Kooperationsprojekte ausgezeichnet. Die Deutsche Technion-Gesellschaft beteiligt sich an den mit 5.000 € dotierten Ehrungen für die israelischen Preisträger.
Niedersächsisch-israelische wissenschaftliche Konferenzen
Seit 2013 finden alle zwei Jahre „Niedersächsisch-israelische wissenschaftliche Konferenzen“ in Hannover statt, die die Ergebnisse der aktuell geförderten Kooperationsprojekte des Technion mit niedersächsischen Hochschulen abbilden. Junge Wissenschaftler können sich bei Poster-Ausstellungen mit ihren eigenen Arbeiten präsentieren und künftige Kooperationspartner finden.
Symposien, die von der Reinhard Frank-Stiftung gefördert werden
Anlässlich des 50. Jubiläums deutsch-israelischer diplomatischer Beziehungen wurde die Konferenz 2015 von der VolkswagenStiftung ins Schloss Herrenhausen eingeladen. Das Programm (PDF Download) wird vom Land Niedersachsen, dem Freundeskreis der LUH und verschiedenen Firmen gefördert. Eine Broschüre der Kurzdarstellungen aller Projekte (PDF Download) gibt einen guten Einblick in die vielfältigen Themen.
Das „Green Photonics Symposium“ (PDF Download), eine jährlich stattfindende wissenschaftliche Kooperation des Technion mit der TU Berlin, wurde von der DTG in den Jahren 2014–2016 durchgeführt. Das Programm erhielt eine Förderzusage von der Reinhard Frank-Stiftung und fand wechselweise in Haifa und Berlin statt. Ihm folgten ab 2017 jährliche „Symposien zur Quantenphysik“ (PDF Download) in Würzburg, Haifa und München.
Allgemein
Für Hochschulen und Wissenschaftler aus Deutschland stellt die Deutsche Technion-Gesellschaft Kontakte zu Kollegen am Technion her. Die DTG bietet auch themenbezogene Reisen (PDF: Programmbeispiel Engineering-Delegation) an, bei denen Treffen in den relevanten Fachbereichen und mit Wissenschaftlern des Technion stattfinden, die Forschung zum Thema vorgestellt wird und auch Ausgründungen von Technion-Alumni besucht werden. Ziele dieser Schwerpunkt-Reisen sind Vernetzung und Kooperation der Hochschulen. Entsprechende Programme werden auch für die Industrie angeboten.